Informieren Sie, sich über das Schulwesen, den Schul- und Rathausbau inkl. der Baupläne.
In den 50er Jahren, wer erinnert sich nicht an die unbequemen Zwei- und Viersitzer Schulbänke aus Holz
Die einklassige Schule war noch weit verbreitet und so saßen in einem Klassenzimmer mehrere Jahrgänge und wurden abwechselnd unterrichtet. Der Schulweg war noch kurz, denn meistens befand sich die Schule im eigenen Dorf. Busfahrten in die Stadt mussten nur die Schüler unternehmen, die auf eine weiter-führende Schule gingen.
Die Erinnerungen an die eigene Schulzeit sind vielfältig, häufig haben wir sie in unserem Gedächtnis verdrängt. Die Hektik des Alltages lässt uns wenig Gelegenheit, uns mit der eigenen Geschichte zu beschäftigen. Erst bei Betrachten von alten Fotos wird die Zeit auf einmal wieder lebendig. Es kommen Gespräche auf, wir erinnern uns an längst vergessen Geglaubtes und erleben in Gedanken manche Abenteuer und Geschichten noch einmal. Fotografien sind unwiederbringliche Zeitzeugen, was auf dem Land damals so passiert ist, mit deren Hilfe unternehmen wir eine Reise in unsere eigene Schulzeit und das Dorfleben.
Die Kinder von Tiergarten mussten von frühester Zeit bis 1829 nach Ulm in die Schule.
Die Anfänge der Schule reichen bis ins 16. Jahrhundert zurück, in dessen Verlauf an vielen Orten deutsche Schulen ins Leben gerufen wurden. Auf dem Land wurde so eine Art Volksschulunterricht abgehalten. Meist im Winter erteilt und längst nicht von allen Kindern besucht. Die „Schulmeister und Schulhalter“ stammten aus dem Dorf und übernahmen den Schuldienst nur als Nebenbeschäftigung. Sie waren in der Regel Gemeindebedienstete, Mesner oder Handwerker. Ihre Fortbildung war sehr gering. Voraussetzung war Lesen und Schreiben, eine gute Handschrift und Kenntnis im kleinen Katechismus. Die Kenntnis erwarb sich der Schulhalter als Provisor, wie der Lehrling beim Meister.
Als Schulgeld musste gewöhnlich für jedes Kind zwei Kreuzer berechnet werden. Ein Schulhaus gab es nicht, in der Regel stellte der „Lehrer“ seine Stube zur Verfügung.
Schon vor dem 30-jährigen Krieg gab es in Ulm eine Schule für die Kinder des großen Kirchenspiels. In den Kriegswirren der Ortenau gab es keine Schule.
Schon 1780 wollte sich die Gemeinde Tiergarten vom Schulverband lösen und eine selbstständige Schule und ein eigenes Schulhaus errichten.